Glossar L
Längs zur Faser:
Bedeutet üblicherweise parallel zur Faserrichtung.
Quelle: www.holzwurm-page.de
Längsrisse:
Auch Trocknungsrisse genannt; Trennung der Holzzellen längs zur Faser aufgrund ungleichmäßiger Schwindung; am häufigsten auf Hirnflächen von Schnittholz vorkommend.
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Laubholz:
Durch blättertragende Bäume aus der botanischen Gruppe der Angiospermen erzeugtes Holz. Im Gegensatz zu den Nadelhölzern besitzen Laubhölzer als dritte Zellart zusätzlich Gefäße, die im Querschnitt als Poren bezeichnet werden.
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Leim:
Ursprünglich Klebstoff auf Eiweißbasis. Undifferenzierter Unterbegriff der Bezeichnung Klebstoff, meist im holzverarbeitenden Gewerbe. Der Begriff schließt Klebstoffe auf tierischer, pflanzlicher und synthetischer Basis ein.
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Leim:
(lat. Gluten, frz. Colle, engl. Glue). Eine Reihe Tierischer Stoffe, wie Knochen, Knorpel, Häute und Bindegewebe, besitzen die Eigenschaft, obgleich selbst in kaltem und heißem Wasser unlöslich, durch anhaltendes Kochen mit Wasser unter Verlust ihrer Form in eine klebende Lösung, die beim Erkalten gallertartig erstarrt, überzugehen, und werden daher als leimgebende bezeichnet. Die Leimsiederei verwendet demnach als Ausgangsstoff die Abfälle von Fleischereien, Gerbereien und Abdeckereien, wie Hautabschnitzel, Flechsen, Gedärme, Kalbs- und Hammelfüße, Ohrlappen, und benutzt auch die Felle von Hasen und Kaninchen, denen das Haar für die Hutmacherei abgeschoren ist, ferner havarierte Häute, Abfälle von Pergament, Weiß- und Handschuhleder als Leimgut. Nach der chemischen Zusammensetzung unterscheidet man das Kollagen, welches die eigentliche Leimsubstanz, das Glutin (Haut- oder Knochenleim) liefert, und das Chondrogen, aus welchem das Chondrin (Knorpelleim) gewonnen wird. Das letztere kommt wegen seiner geringen Bindekraft weniger in Betracht. Um eine Fäulnis der leicht zersetzlichen tierischen Stoffe zu verhindern, werden sie entweder mit Karbolsäure behandelt, oder getrocknet oder in Kalkmilch eingelegt. Das letztere Verfahren hat gleichzeitig den Vorteil, dass es das Fett und andere lösliche Stoffe entfernt, macht aber eine spätere Wässerung erforderlich, weil der Kalk für die Bildung und Beschaffenheit des Leims verderblich ist. Aus dem gleichen Grunde werden Knochen vor ihrer Verarbeitung meist so lange mit verdünnter Salzsäure mazeriert, bis nur die organische Substanz zurückbleibt. Nach erfolgter Wässerung breitet man die Masse in dünner Schicht aus, um die noch vorhandenen Kalkspuren in unlöslichen kohlensauren Kalk überzuführen, oder man behandelt sie zur Bleichung auch wohl mit schwefliger Säure. Zum Versieden des Leimgutes bediente man sich früher meist mit Siebboden versehener Kessel auf offenem Feuer, ist aber jetzt dazu übergegangen, das in geschlossenen Zylindern auf etagenförmigen Sieben angebrachte Leimgut mit Dampf zu extrahieren. Die unten angesammelte Leimlösung wird in bestimmten Zeiträumen abgezapft und, vielfach in Vakuumapparaten, eingedampft. Das zuerst erhaltene Erzeugnis, welches am kürzesten erhitzt worden ist, gibt die hellste und beste Sorte. Die folgenden zeigen nach und nach immer dunklere Färbungen und geringere Klebkraft. Die eingedampfte und durch Stehen geklärte Lösung wird dann filtriert, wenn nötig durch Einleiten von schwefliger Säure noch etwas gebleicht und in hölzernen oder metallenen Formen dem Gerinnen überlassen. Zum Zerschneiden der Gallerte bedient man sich gespannter Messingdrähte und bringt die erhaltenen Tafeln auf Rahmen mit weitem Draht- oder Bindfadengeflecht in die Trockenräume. Nach dem Trocknen, welches sehr vorsichtig in einströmender warmer Luft von allmählich steigender Temperatur erfolgen muss, taucht man die Tafeln zur Erzeugung des Glanzes einen Augenblick in heißes Wasser und trocknet nochmals schnell zu Ende. - Als Nebenerzeugnisse gewinnt man Knochenfett, präzipitiertes Kalziumphosphat und entleimtes Knochenmehl. - Eine besondere Abart, der Fischleim, wird in den Donaufürstentümern u. a. O. aus der Haut, den Blasen und Gedärmen von Knorpelfischen durch anhaltendes Kochen mit Wasser hergestellt und in Form zusammengerollter dünner Blättchen vom Aussehen der Hausenblase in den Handel gebracht. Die Hausenblase selbst ist kein eigentlicher Leim, sondern die getrocknete innere Haut der Schwimmblase, also unverändertes Kollagen. - Die Farbe des Leim wechselt von hellgelb bis dunkelbraun, und ebenso ist der Grad der Durchsichtigkeit großen Schwankungen unterworfen. Im Allgemeinen wird heller und klarer Leim höher bewertet und für gewisse Zwecke ausschließlich benutzt. Jedoch hängt die Klebkraft keineswegs immer von diesen Eigenschaften ab, vielmehr ist der durch Kalziumphosphat fast immer milchig getrübte Knochenleim zum Kleben von Holz vortrefflich geeignet. - In kaltem Wasser quillt Leim unter Aufnahme der 10 - 20 fachen Menge seines eigenen Gewichtes an Wasser auf und wird umso höher geschätzt, je größer diese Wasseraufnahme in 24 Stunden ist. Weiter verlangt man von ihm, dass er glänzend, hart und spröde und an der Luft trocken sei, beim Biegen kurz abbreche und einen glasartigen Bruch gebe. Der Wassergehalt soll 15 %, der Aschengehalt 1 - 5 % nicht übersteigen, da bereits Zusätze von 2 - 3 % Mineralstoffen die Klebkraft verringern. In kaltem Wasser darf guter Leim selbst nach 48 Stunden nicht völlig zerflossen sein, muss aber mit heißem Wasser eine völlig neutrale Lösung geben. Das zuverlässigste Urteil über die Güte des Leim bietet die Ermittelung der Klebkraft, indem man unter Innehaltung bestimmter Vorschriften Holzstücke aneinander leimt und das zum Zerreißen erforderliche Gewicht bestimmt. - In chemischer Hinsicht besteht gewöhnlicher Leim der Hauptsache nach aus Glutin, neben welchem in geringer Menge Peptone, Farbstoffe und Mineralstoffe zugegen sind. Das Glutin gehört zu den Albuminoiden und unterscheidet sich von den Eiweißkörpern sowie dem Chondrin dadurch, dass es durch verdünnte Säuren, auch Essigsäure, leicht gelöst wird und nicht mit Ferrozyankalium, Alaun, Eisenvitriol und Bleizucker Niederschläge liefert. Durch Gerbsäure wird Glutin aus wässriger Lösung gefällt. Beim Kochen mit verdünnten Säuren oder Laugen gibt es zum Unterschiede vom Chondrin Glykokoll (Leimzucker). - Von den zahlreichen nach Städten gebildeten Handelsbezeichnungen (Kölner, Breslauer, Nördlinger, Reutlinger, Kahlaer, Mühlhäuser Leim) sind die meisten außer Gebrauch gekommen, mit Ausnahme des Kölner Leim, unter welchem man eine besonders helle, durchscheinende Sorte versteht. Russischer Leim, eine mit weißer Mineralfarbe (Bleisulfat, Bleiweiß, Zinkweiß, Kreide) vermischte gewöhnliche Leimmasse, welche auch als weißer Leim bezeichnet wird, hat keinerlei Vorzüge, sondern höchstens verminderte Klebkraft. An Stelle der alten Ursprungsnamen bedient man sich neuerdings mehr der Bezeichnungen: hell, fein, mittelfein, mittel. - Der Leim findet als allgemeines Klebemittel ausgedehnte Verwendung. Hellere Sorten dienen zu Weberschlichte, zur kalten Vergoldung, zu Leimfarben, in der Hutmacherei zum Appretieren von Strohhüten, zur Papierleimung, zur Herstellung von Hektographenmasse, zum Ausfällen des Gerbstoffs aus Farbholzabkochungen, dunklere als Tischler- und Buchbinder-Leim - Von besonderen Leim-Präparaten seien noch folgende erwähnt: Elastischer Leim für die Schwärzwalzen der Buchdrucker und für Formen der Galvanoplastik und Gipsgießerei besteht aus gleichen Teilen Leim und Glyzerin. - Flüssiger Leim wird durch Zusatz von Säuren, hauptsächlich Salpetersäure, Essigsäure, Salzsäure zu konzentrierter Leimlösung dargestellt. Besonders bewährt haben sich folgende Vorschriften: 100 Leim, 100 Wasser, 6-12 rohe Salpetersäure, oder 40 Leim, 40 Essig, 10 Spiritus und 5 Alaun. Bei aller Handlichkeit findet der flüssige Leim doch nur beschränkte Anwendung, weil durch die Säure die Klebkraft leidet und Farben angegriffen werden. Die im Handel befindlichen Erzeugnisse enthalten übrigens oft gar keinen Leim, sondern bestehen aus Lösungen von Gummiarabikum mit ein paar Prozent Aluminiumsulfat. - Mundleim, der in Täfelchen zum Verkauf kommt und nur mit dem Speichel benetzt zu werden braucht, entsteht durch Auflösen von 2 Teilen Leim oder Gelatine und 1 Teil Zucker in 3 Teilen Wasser und Eindampfen auf 4 Teile. - Chromleim endlich erhält man durch Mischen einer konzentrierten Lösung von 1 Teil Kaliumdichromat mit der erwärmten Lösung von 5 Teilen Leim in 45 Wasser. Er dient zum Kitten von Glas, zum Leimen von Pergamentpapier und zum Wasserdichtmachen von Kofferüberzügen, indem er, dem Sonnenlichte ausgesetzt, mit dem Leim eine unlösliche Chromoxydverbindung liefert. Wegen seiner Lichtempfindlichkeit spielt er ebenfalls beim Pigment- und Lichtdruck und der Photogalvanographie eine Rolle.
Quelle: www.manufactum.de/merck
Leinöl:
(lat. Oleum lini, frz. Huile de lin, engl. Linseed-oil), das fette trocknende Öl aus den Leinsamen (s. d.) ist wie diese selbst ein wichtiger Handelsartikel. Die zur Ölgewinnung bestimmten Körner, der sog. Schlaglein, stammen hauptsächlich von den zur Fasergewinnung gebauten Pflanzen, haben also, da diese immer vor völliger Reife gezogen werden, nicht den vollen Ölgehalt, wie die zur Aussaat gezogenen reifen Körner, der Saatlein, von welcher höherwertigen Sorte nur das zu alt gewordene oder sonst verdorbene Gut noch dem Schlaglein zufällt. Die Gewinnung des Öls geschieht mit den gewöhnlichen Mitteln der älteren oder neueren Ölmüllerei und besteht hauptsächlich im Zerkleinern der Samen auf Stampf- oder Walzwerken, oder zwischen Mühlsteinen, und Auspressen des so erhaltenen Pulvers in Säcken mittels Keil-, Schrauben- oder hydraulischen Pressen. In der Regel wird warm gepresst, indem man das Mahlgut über Feuer oder mit Dampf auf Platten bis gegen 90° C erhitzt, dabei fleißig wendet und dann gleich in die Presse gibt. In der Hitze gerinnt das Sameneiweiß und das Wasser verdampft, das Öl läuft daher dünnflüssiger und reiner und zugleich in größerer Menge ab, als wenn keine Hitze angewandt würde. Die Ausbeute beträt 25 bis 27 %, während bei dem in einigen Gegenden, besonders Russland, Polen, Sachsen, bevorzugten Kaltpressen nur 20 - 22 % Öl gewonnen werden. Das Verfahren der Extraktion wird bei Leinsamen nur selten angewandt. Reines kalt gepresstes Leinöl hat ein spez. Gew. von 0,930 bis 0,940 und erstarrt bei -16°. Die häufigste und wichtigste Verwendung des Öles ist die zu Firnissen (s. d.), zu denen aber nur altes Öl, das bei ein- bis zweijährigem Lagern den größten Teil seiner schleimigen Bestandteile ausgeschieden hat, benutzt werden soll. Als Verfälschungsmittel hat man Rüb-, Senf-, Hanf-, Baumwollsamenöl, Fischtran, Mineralöl, Harzöl, Ölsäure (Olein), Fettsäuren aus Wollfett, Aleuritesöl usw. beobachtet. Ihr Nachweis ist meist nur auf chemischem Wege möglich, jedoch liefert oft schon ein Probesieden auf Firnis wertvollen Aufschluss. Eine Reinigung von schleimigen Teilen wird durch Schütteln mit heißem Wasser, heißer Kochsalzlösung, Eisenvitriol, Vermischen mit Schnee, Durchfrierenlassen und Wiederauftauen bewirkt, während längeres Aussetzen an Licht und Sonne das Öl heller macht. - Minder wichtige Anwendungen des Leinöl sind noch die Bereitung von Schmierseife, Buchdruckerschwärze und Arzneimitteln, wie Schwefelbalsam und Brandsalbe. Frisch geschlagenes Leinöl bildet in einigen Gegenden Deutschlands, besonders der Mark Brandenburg, ein geschätztes Speiseöl. Zu Leuchtzwecken ist es, als stark rußend, nicht zu gebrauchen. Die Pressrückstände bilden als Leinölkuchen ein wertvolles Viehfutter und dienen getrocknet und wieder gepulvert als Leinkuchenmehl (lat. Farina seu Placenta lini, frz. Gâteau de lin, engl. Linseed cake) auch zu erweichenden Umschlägen.
Quelle: www.manufactum.de/merck
Leiste:
Leiste:12-38mm starkes und 25-63mm breites Holzteil.
Quelle: www.holzwurm-page.de
Leisten:
Schnitthölzer mit Querschnittsflächen nicht größer als 32cm2 und einer Breite bis 80mm: bei Dachlatten beträgt das Seitenverhältnis des Querschnitts höchstens 1:2.
Quelle: www.holzwurm-page.de
Lösungsmittel:
Flüchtige (verdunstende) Flüssigkeiten, die als Hilfsmittel im Klebstoff enthalten sind um ihn verarbeitbar zu halten. Sie sind in der Regel leicht entzündlich. Mit dem Verdunsten der Lösungsmittel bindet der Klebstoff ab.
Quelle: www.holzwurm-page.de
Longitudinal:
Parallel zur Hauptachse eines Baumstammes oder Astes, beschreibt somit die axiale Richtung der vorherrschenden Zellstruktur; entspricht der Bezeichnung "längs zur Faser".
Quelle: www.holzwurm-page.de
Lufttrocken:
Abgekürzt: lutro, Feuchtegleichgewicht des Holzes im Außenklima, in unserem Klima ca. 15%, schwankend je nach Jahreszeit zwischen ca. 12% und 20% (siehe auch Freilufttrocknung, Technische Trocknung).
Quelle: www.holzwurm-page.de
Lufttrocknung:
Luftgetrocknetes Holz